Zwischen Dünen und Quarantäne

Diesen Text schrieb Chiara Haase während des Lockdowns Anfang April. Einen Rückblick auf ihr halbes Jahr als Bundesfreiwillige (BFD) finden Sie hier.

 

 

Aufgrund eines Bewerbungsgespräches, was unverständlicher Weise noch stattgefunden hat, musste ich vorletzte Woche (16.03) leider noch einmal zurück auf das Festland.

Da die Fähre nach Helgoland jetzt nur noch  Dienstag und Donnerstag fährt und ich noch einen Notfalltermin beim Kieferorthopäden machen musste, war es mir erst letzten Dienstag (24.03) möglich wieder auf die Insel zurück zu kommen. Zum Glück habe ich auf Helgoland meinen ersten Wohnsitz, denn sonst wäre es deutlich schwieriger bis unmöglich geworden, wieder anzureisen.

 

Seit dem 24.03 dürfen nämlich nur noch Personen auf die Insel, die entweder ihren ersten Wohnsitz auf Helgoland haben oder hier einer systemwichtigen Aufgabe nachgehen. Außerdem darf die Insel von Helgoländern auch nur noch zur medizinischen Versorgung oder bei Tätigkeit auf dem Festland verlassen werden.

Nachdem ich nun vom Festland gekommen bin, sollte ich mich auch erstmal für eine Woche in Quarantäne begeben. Das heißt, dass ich den Kontakt zu anderen möglichst vermeiden soll, auch zu meinen Mitbewohnern  in der WG und nun vorwiegend Home Office machen soll.

Dies ist natürlich für mich, aber auch für meine Mitbewohner eine große Umstellung. Meine Mitbewohner müssen mit für mich einkaufen, ich darf nur mit Handschuhen und Mundschutz in die Küche und wir können auch nicht mehr zusammen essen oder den Abend gemeinsam verbringen. Außerdem wird es mit der Zeit auch ziemlich langweilig und einsam. Ich kann zwar mit Freunden und Familie telefonieren und skypen, aber die soziale Interaktion fehlt natürlich trotzdem.

 

Das Gute ist, dass ich mich trotzdem noch draußen bewegen kann. Ich muss zwar Handschuhe tragen und soll möglichst niemandem begegnen, aber da die Insel so leer ist, ist das auch nicht besonders schwierig.

Ansonsten erledige ich nun Aufgaben, die vorher liegen geblieben sind. Ich beschrifte und sortiere Bilder, schreibe Berichte und recherchiere ein paar Sachen.

Trotzdem bin ich natürlich sehr froh, wenn ich ab Donnerstag (02.04) endlich wieder auf die Düne fahren und wieder Dinge draußen erledigen kann, auch wenn das wahrscheinlich eine ziemlich Umstellung sein wird, so ganz ohne Besucher. Aber für die Tiere und den Naturschutz ist es natürlich auch mal eine willkommene Abwechslung, wenn mal niemand da ist.

 

 

Chiara Haase, BFDlerin auf Helgoland im April 2020

Kontakt

Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V.

Bornkampsweg 35

22926 Ahrensburg

Tel.: 04102 32656

Email: info@jordsand.de


Spendenkonto Sparkasse Holstein

Kontonr.: 90020670

BLZ: 21352240

IBAN: DE94 2135 2240 0090 0206 70

BIC: NOLADE21HOL

Spendenkonto Postbank Hamburg

Kontonr: 003678207

BLZ: 20010020

IBAN: DE84 2001 0020 0003 6782 07

BIC: PBNKDEFFXXX