Der Norderoogsand ist einer der großen drei Außensände Nordfrieslands in der Schutzzone I des Nationalparks "Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer".
Die Außensände Japsand, Norderoogsand und Süderoogsand befinden sich ca. 25 km vom Festland entfernt und sind den Inseln und Halligen südlich von Sylt vorgelagert. Den Inseln dienen sie daher als
natürlicher Wellenbrecher.
Der Norderoogsand ist der mittlere der drei Außensände. Seinen Namen hat der Sand von der Hallig Norderoog, der er direkt vorgelagert ist. Er ist 1-2,5 km breit und ca. 5,7 km lang. Im Süden sind
noch wenige Pfahlreste einer einstigen Schutzbake zu finden.
Seit wenigen Jahren lässt sich eine spektakuläre Neuentwicklung beobachten! Im Nordteil des absolut flachen Sandes entstand eine Dünenlandschaft! Seit 1999 enstand aus einzelnen Primärdünen ein
beständiger Dünenbereich, mit kleinen Dünen von 1,50-1,80 m Höhe. Dieser Prozess ist der geringen Anzahl von Winterstürmen mit hohen Wasserständen in mehreren aufeinander folgenden Jahren zu
verdanken. Der mittlere und südliche Teil des Sandes scheint in den letzten Jahren dagegen mehr abgetragen zu sein, da diese Bereiche schon bei höher auflaufenden Fluten unter Wasser
stehen.
Hier informieren wir Sie über Aktuelles aus unserem Schutzgebiet
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Landkreis: |
Nordfriesland |
Größe: |
ca. 12 ha |
Schutzgebiet seit: | 1985 |
Schutzstatus: |
Nationalpark, FFH-Gebiet,
Schutzgebiet nach Vogelschutzrichtlinie |
betreut seit: | 1988 |
Ein Besuch der Sandbank ist nicht möglich. |
Ansprechpartner: |
Regionalstelle Nordfriesland Paul-August Schult |
E-Mail: |
Ihr möchtet mehr über unser Schutzgebiet erfahren? Hier findet Ihr weitere Informationen und Bilder:
Die neu entstandene Dünen im Nordteil des Norderoogsandes sind inzwischen als Brutgebiet von der seltenen Zwergseeschwalbe, des Austernfischer und von Möwen angenommen worden. Damit steigt die ökologische Bedeutung des Norderoogsandes enorm. Es besteht die Hoffnung, das auch die seltene Brandseeschwalbe diese Dünen als Brutplatz für sich entdecken wird. Sie ist Brutvogel der benachbarten Hallig Norderoog und brachte aufgrund ihrer Seltenheit (lediglich 4 Brutplatze an der Deutschen Küste) die Hallig Norderoog zu ornithologischen Ruhm. Der Norderoogsand ist, wie auch die anderen Außensände, wichtiges Ruhe- und Rastgebiet für Robben und Seevögel, für letztere insbesondere zu Zeiten des Vogelzuges. Wenn sich im Herbst und Frühjahr mehr als 50.000 Zugvögel im Wattenmeer aufhalten, rastet der größte Teil von ihnen bei Hochwasser auf den Außensänden!
Das heutige Landschaftsbild Nordfrieslands wurde durch Sturmfluten im 14. Jh. und 17. Jh. geschaffen. Die berüchtigten Sturmfluten des 14. Jh., allen voran die "Marcellusflut" von 1362, zerschlugen das Marsch- und Sumpfland Nordfrieslands und verwandelten es in eine Inselwelt. Die letzte große gestaltgebende Sturmflut am 11.10.1634 zerteilte Alt-Nordstrand in die heutigen Inseln Pellworm, Nordstrand und Nordstrandischmoor. Sie verursachte bei den übrigen Inseln starke Landverluste. Auch die Außensände waren betroffen und erhielten grob ihre heutige Form. Das Wattenmeer ist jedoch ein sich fortwährend verändernder Lebensraum: Wasserströmungen verändern sich, Priele verlagern sich, Sand wird an verschiedensten Orten ab- wie angespült, ab- wie angeweht. Von diesen lokalen Umlagerungen sind auch die Außensände betroffen. Festzustellen ist eine jährliche Verlagerung der Außensände um einige Meter nach Osten, in Richtung der Inseln. Eine neue Entwicklung auf dem Norderoogsand ist die Entstehung eines Dünengebietes im Nordteil seit ca. 1999.