Die momentan letzte Elbvertiefung ist seit Januar 2022 offiziell fertig gestellt. Doch nun droht der Hafen und die Elbe im Schlick zu versinken. Das teils belastete Bodenmaterial wird kostenintensiv ausgebaggert und je nach Belastung entsorgt. Stark verunreinigter Schlick wird an Land getrocknet, gereinigt und auf einer Bodenhalde deponiert. Weniger verunreinigter Schlick wird an verschiedenen Stellen in der Elbe wieder ausgebracht. Dort wird das Sediment vom nächsten Baggerschiff aufgenommen und weiter die Elbe hoch transportiert.
Eine Unterwasserdeponie an der Tonne E3, südwestlich von Helgoland bringt etwas Entlastung in das Sedimentmanagement. Aber eine Belastung für den Geldbeutel: denn die Deponie befindet sich auf dem Boden des Nachbarlandes Schleswig-Holstein. Mittlerweile ist das Kontingent an der Tonne E3 nahezu erschöpft, eine Verlängerung noch nicht beschlossen.
Zusätzlich fällt durch die Elbvertiefung immer mehr neuer Schlick an: durch das tidal pumping wird mit dem Ebbstrom weniger Sediment auf natürlichem Wege die Elbe runter transportiert, zusätzlich stürzen die Unterwasserböschungen regelmäßig ein und verfüllen die Fahrwasserrinne. Die Kreislaufbaggerung ist insgesamt auch nicht sonderlich nachhaltig.
Nun soll eine neue Deponie vor der Vogelschutzinsel Scharhörn die Lösung bringen. Die dort sehr starke Strömung wird das belastete Bodenmaterial großzügig im Weltnaturerbe Wattenmeer verteilen. Ökologisch ein Desaster, für die zuständigen Behörden ein Fass ohne Boden: hier kann nahezu endlos verklappt werden.
Der Verein Jordsand, sowie weitere Umweltverbände lehnen diesen Vorschlag ab. Das sensible Ökosystem des Wattenmeeres, aber auch der Elbe darf nicht weiter geschädigt werden. Unterstützen Sie unsere Arbeit zum Schutz des Wattenmeers gerne mit einer Spende, Patenschaft oder als Vereinsmitglied.
26. November 2022:
12. September 2022:
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) war zum Antrittsbesuch auf der Insel Neuwerk. Gemeinsam mit Vertreter:innen der Nationalpark-Verwaltung, des Vereins Jordsand, der HPA und den Insulaner:innen beurteilte er den Zustand der Insel und informierte sich über diverse anstehende Projekte, wie die Sanierung des Turmes. Unsere Mitarbeiterin Carolin berichtete über unsere Arbeit im Nationalpark-Haus, über den Ausbruch der Vogelgrippe, den Gänsefraß und die Trockenheit. Zur Schlickverklappung vor Scharhörn wollte sich Tschentscher nicht äußern.
11. März 2022:
Petition gegen Schlickverklappung vor Scharhörn
10. März 2022:
HPA ignoriert Naturschutzverbände und plant Verklappung vor Scharhörn bereits ab 15. März
08. Februar 2022:
20. November 2020:
Geplante Schlickverklappung vor Scharhörn gefährdet gesamten Nationalpark Wattenmeer
Juni 1996:
Schon vor der 8. Elbvertiefung warnte der Hamburger Professor für Hydrobiologie Hartmut Kausch vor den heutigen Folgen der Elbvertiefung in unserer populärwissenschaftlichen Zeitschrift SEEVÖGEL.