Der Verein Jordsand betreut die drei Inseln Neuwerk, Nigehörn und Scharhörn im Hamburgischen Wattenmeer.
Der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer wurde 1990 gegründet und feierte damit am 09. April 2020 seinen 30. Geburtstag. Er ist somit der jüngste und auch kleinste Nationalpark des deutschen Wattenmeeres. Der Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von 13.750 ha und beinhaltet die drei Inseln Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn. Die Betreuung erfolgt durch eine Zusammenarbeit der zuständigen Nationalparkbehörde und dem Verein Jordsand.
Im Juni 2011 wurde der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Diese Auszeichnung wird nur einzigartigen Naturlandschaften verliehen. Watt und Salzwiesen, die gelegentlich überflutet werden, gehören zu den reichsten und flexibelsten Biotopen. Um die Anerkennung aufrechtzuerhalten, hat der Nationalpark sich vor allem zwei Ziele gesteckt. Auf über 90% der Fläche hat die Natur Vorrang: hier gilt "Natur Natur sein lassen".
Neben dem Schutz der Natur gibt es viele Naturerlebnismöglichkeiten für Besucher des Nationalparks. Dieses bietet einmalige Begegnungen mit der Natur. So lassen sich zum Beispiel brütende und rastende Vögel im Neuwerker Vorland direkt entlang des Besucherweges beobachten. Bei einer Wattwanderung auf dem Kleinen Vogelsand kann man mit dem Fernglas Seehunde auf ihrem Liegeplatz entdecken.
Ein animierter Kurzfilm erklärt ganz einfach, worum es im Weltnaturerbe Wattenmeer geht.
Bundesland: | Hamburg |
Stadtteil: | Mitte |
Größe: |
Größes des gesamten Nationalparks: 13.750 ha |
Schutzgebiet seit: |
1990 |
Schutzstatus: |
Nationalpark, Naturschutzgebiet, UNESCO-Weltnaturerbe |
betreut seit: |
1990 |
Eine Übersicht über unsere Führungsangebote finden Sie hier.
Wir suchen für nächstes Jahr (März bis Oktober 2025) eine:n Vogelwart:in auf Scharhörn. Die Ausschreibung ist hier zu finden.
Ansprechpartnerin: |
Carolin Rothfuß |
Adresse: |
Nationalpark-Haus Neuwerk 27499 Neuwerk |
Telefon: |
Neuwerk: 04721 - 39 53 49 Scharhörn: 04721 - 28 58 4 |
E-Mail: |
Ihr möchtet mehr über unser Schutzgebiet erfahren? Hier findet Ihr weitere Informationen und Bilder:
Erstmalig wurde die Insel Neuwerk 900 n. Chr. erwähnt, weil dort Fischhandelbetrieben wurde. Damals wurde die Insel "O" und "Nige Ooge" genannt. Aufgrund häufiger Überschwemmungen im Winter war die Insel nicht dauerhaft bewohnbar, sie wurde jedoch im Sommer als Weidefläche genutzt. Um 1286 nahm die Insel als Fischhandelsplatz für Kaufleute aus Hamburg, Bremen und Stade an Bedeutung zu. Im Jahre 1299 bekam die Stadt Hamburg die Erlaubnis, auf der Insel ein "Werk" als Kennzeichnung der Elbmündung zu errichten. Von 1300- 1310 entstand dann der mächtige Wehrturm, der der Insel ihren Namen "Nige Wark" und damit auch den heutigen Namen "Neuwerk" gab. Der damals noch ca. 30 m hohe Turm (heute durch die Leuchtturmkuppel rund 42 m hoch) diente zugleich als Seezeichen und Festung. Ein offenes Leuchtfeuer (Kohlenblüse) im Deichvorland sicherte ab 1644 die gefährliche Elbmündung zusätzlich ab. 1814 bekam der Neuwerker Turm sein Leuchtfeuer, das bis zu 30 km weit zu sehen ist. Heute ist der 700 Jahre alte Leuchtturm Hamburgs ältestes Bauwerk. Im Jahr 1556 begann man mit der Eindeichung des erhöhten und auch heute noch festen Inselkerns. Die Insel wurde dadurch dauerhaft bewohnbar. Nach einigen Sturmfluten und der besonders schweren im Winter in den Jahren 1717/18, während der tatsächlich der Deich brach, errichtete man einen zusätzlichen Deich um den Turm. Die Turmwurt bietet so zusätzlichen Schutz für Mensch und Tier bei einem eventuellen Deichbruch. Während der Sturmflut 1825 entstand die endgültige Form der Insel. Der Neuwerker Inselrand wurde daraufhin durch eine Steinkante befestigt, die Deiche verstärkt und 1925 auch Sommerdeiche zum Schutz des Viehs aufgeschüttet. 1937 gelangte Neuwerk ebenso wie Cuxhaven durch das Groß-Hamburg-Gesetz an Preußen, nach 1945 dann an Niedersachsen. Im Neuwerker Turm schrieb der spätere niedersächsische Ministerpräsident "Hinni" Kopf den Entwurf der niedersächsischen Verfassung. Ab 1961 wurde das hamburgische Wattenmeer mit Neuwerk durch Hamburg im Tausch gegen den Amerika-Hafen in Cuxhaven wieder zurück erworben, um dort einen großen Tiefwasserhafen zu bauen. Diese Pläne hat Hamburg allerdings bereits seit Anfang der 1980er Jahre zurückgestellt und stattdessen den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer gegründet. Früher lebten die Bewohner der Insel fast ausschließlich von der Landwirtschaft. Seit einigen Jahren jedoch leben die Insulaner ganz überwiegend vom Tourismus.