„Schwimmendes Kükenzimmer“ für das Schutzgebiet Oehe-Schleimünde

„Schwimmendes Kükenzimmer“ für das Schutzgebiet Oehe-Schleimünde

 

Tolle Neuigkeiten aus dem Naturschutzgebiete Oehe-Schleimünde! Am 31. März 2023 wurde pünktlich zu Beginn der Brutsaison ein neues Brutfloß zu Wasser gelassen. Das Floß bietet bis zu 100 Flussseeschwalben (Sterna hirundo) und Zwergseeschwalben (Sternula albifrons) einen Rückzugsort, auf dem sie vor Fressfeinden am Boden sicher sind. Die Oberfläche ist mit einem Stein-Muschel-Gemisch bedeckt, ein idealer Untergrund zum Brüten für Flussseeschwalben. Die bedrohten Küstenvögel werden auf der Rückkehr aus ihren Winterquartieren an der West- und Südküste Afrikas schon aus der Luft sehen können, dass sie hier perfekte und vor allem sichere neue Nistplätze vorfinden.

 

Die größte Bedrohung für die Bodenbrüter an der Schleimündung sind Fuchs und Marderhund, die Eier aus den Nestern stehlen oder sich über die frisch geschlüpften Küken hermachen. Auch über den Wasserweg können die Prädatoren nicht auf das Floß gelangen: Ein Überkletterungsschutz aus Metall umrandet das Floß. Dieser Schutz verhindert sehr effektiv, dass die Raubtiere auf das Floß klettern können.

 

Das Brutfloß ist eine von mehreren Maßnahmen, um Seevögeln in Oehe-Schleimünde optimale Reproduktionsbedingungen zu bieten. Dabei geht es besonders um Arten, deren Bestände in Schleswig-Holstein bedroht sind, beispielsweise die der Flussseeschwalbe. Im März wurde auf einer Fläche von circa 4.000 Quadratmetern bereits ein Prädatorenzaun errichtet, der Bodenbrütern wie Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula) und Austernfischer (Haematopus ostralegus) Schutz vor Raubtieren gibt. Außerdem wurden seit Jahresbeginn große Flächen von der wuchernden asiatischen Kartoffelrose (Rugosa rugosa) befreit. Die Kartoffelrose verdrängt die heimische Pflanzenwelt, ist sehr stachelig und breitet sich mit der Zeit immer weiter aus. Bodenbrütern nimmt sie damit ohnehin schon rar gewordene Brutplätze.

Mit 80 Quadratmetern ist das Brutfloß das Größte in ganz Schleswig-Holstein. Es ist eine Maßnahme des von der EU geförderten Küstenvogelrettungs-Projekt „Better Bird LIFE“. Im Fokus des Projektes stehen insgesamt zehn Brut- und vier Zugvogelarten, unter ihnen die Fluss- und Zwergseeschwalbe, der Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta) und als Rastvogel der Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria). Durchgeführt wird das Projekt von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein in mehreren Regionen Schleswig-Holsteins.

Der Verein Jordsand ist als Partner der Stiftung Naturschutz an dem Projekt beteiligt. Seit über 100 Jahren schützen die Vogelwart:innen des Verein Jordsand das zwischen Maasholm und Olpenitz gelegene Naturschuztgebiet, das aufgrund seiner einzigartigen Vielfalt an Lebensräumen für die Vogelwelt internationale Bedeutung hat.

Kontakt

Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V.

Bornkampsweg 35

22926 Ahrensburg

Tel.: 04102 32656

Email: info@jordsand.de


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