Der erhebliche Verlust von natürlichen und ungestörten Lebensräumen in den letzten Jahrzehnten hat bereits viele Seevogelarten an den Rand des Aussterbens gebracht. Sollte das aktuelle Massensterben aufgrund der Vogelgrippe weitergehen, könnten Teilpopulationen bereits stark gefährdeter Arten wie die Brandseeschwalbe in Deutschland für immer verschwinden!
Im gesamten deutschen Wattenmeer von Niedersachsen bis zur dänischen Grenze waren erstmals während der Brutzeit Seevogelkolonien stark von der Vogelgrippe betroffen. Auf unserer Vogelschutz-Hallig Norderoog im Nordfriesischen Wattenmeer wurden im Sommer täglich 10-20 neue, tote Vögel gefunden. Wir sind sehr besorgt, denn an Vogelgrippe erkrankten Tieren kann man tiermedizinisch nicht helfen.
Insbesondere bereits vom Aussterben bedrohte Arten wie die Brandseeschwalbe hat es schwer getroffen. Ob sich die Art wieder erholen kann und ob die Basstölpel an den leeren Helgoländer Lummenfelsen zurückkehren, wird erst das nächste Jahr zeigen. Wir werden auf jeden Fall unsere erfolgreichen Artenschutzprogramme ausweiten, um mehr ungestörte Brut- und Rastplätze für Seevögel zu schaffen - und mit Ihrer Spenden können Sie uns dabei helfen!
Größere und stärker verteilte Population können Krankheiten und Seuchen wie die Vogelgrippe besser überstehen. Wir wollen und müssen daher unsere Naturschutzarbeit verstärken!
In unseren eigenen Schutzgebieten möchten wir zusätzliche Brutinseln aufschütten und Brutareale mit Prädatorenzäunen vor Nesträubern wie Füchsen schützen. Unsere Pilotprojekte im Rantumbecken auf Sylt oder an der Schleimündung zeigen, dass bodenbrütende Seevögel diese neuen, sicheren Brutplätze innerhalb kurzer Zeit annehmen und erfolgreich dort ihre Küken großziehen (siehe Wildtierkamera-Foto rechts).
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Labor bestätigt Vogelgrippe-Ausbruch auf Helgoland
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