Helgoland-Birdrace 2025 – „Die Mülltölpel“

Helgoland, 07.05.2025 - Die Carl Zeiss AG und der Verein Jordsand e. V. haben seit dem Jahr 2022 eine Kooperation mit Schwerpunkt auf unterschiedlichen Natur- und Artenschutzprojekten in den Schutzgebieten des Verein Jordsand abgeschlossen. Gemeinsam wollen wir mit der langfristigen Partnerschaft Akzente im Naturschutz und der Umweltbildung setzen. In den letzten Jahren konnten wir v. a. auf Helgoland einige Veranstaltungen wie die Vogelbeobachtungsseminare im Herbst aber auch die Seminare mit Schwerpunkt „Natur erleben“ im Frühling etablieren.

Foto: E. Ballstaedt
Foto: E. Ballstaedt

Nach dem munteren Auftakt der Kooperation während des DDA-Birdrace 2022 trat das Team „Die Mülltölpel“ auch in den Folgejahren voller Motivation zum DDA-Birdrace an und es entwickelte sich mit der Zeit ein eingespieltes Team.  Auch 2025 beobachteten die Teammitglieder Elmar Ballstaedt, Damaris Buschhaus, Lennart Haak, Marius Holtkamp und Mirko Kandolf auf Helgoland und konnten insgesamt 84 Arten entdecken. Nicht alle Teammitglieder sahen jedoch alle Arten, so dass 82 Arten von mindestens drei Teammitgliedern gesehen wurden Pro Art wurde 5,00 Euro gespendet – 2,50 € jeweils durch die Carl Zeiss AG und den Verein Jordsand e. V. Somit kam eine Summe von 420,00 Euro zusammen! Die Spenden gehen an das Projekt „Adebar 2“ – den neuen Atlas Deutscher Brutvogelarten. Ein Projekt, was auch uns in unserer täglichen Arbeit in den Schutzgebieten betrifft. Im Vergleich zu den Vorjahren handelte es sich um das „schlechteste“ Ergebnis des Teams. Dies lag jedoch nicht an der Beobachtungsgabe der Teammitglieder, sondern daran, dass in diesem Jahr nur sehr wenige Vögel auf der Insel anwesend waren. Auf Helgoland gab es 2025 insgesamt fünf Teams, die mitmachten. Den „Kreisvergleich“ Helgoland gewannen wir dabei sehr knapp.

Balkan-Bartgrasmücke Foto: E. Ballstaedt
Balkan-Bartgrasmücke Foto: E. Ballstaedt

Wir starteten um kurz nach 5:30 Uhr im Oberland-Ort. Unser erstes Ziel war das Oberland und der Leuchtturm, wo wir auf eine mögliche Schnepfen- oder Eulenart hofften. Dieser Wunsch erfüllte sich leider nicht, da überhaupt keine Vögel anwesend waren. So zeichnete sich schon sehr früh auf dem Weg ins Mittelland ab, dass es sich in diesem Jahr wahrscheinlich um ein eher zähes Rennen handeln würde. Es war deutlich kälter als die Tage davor, da der Wind auf Nord/Nord-West gedreht und zusätzlich aufgefrischt hatte: Die Vögel waren alle abgezogen. So begrüßte uns im Mittelland auch nicht das bunte Repertoire an Singvögeln der letzten Tage, sondern nur der ein oder andere Fitis (Phylloscopus trochilus) sowie eine singende Klappergrasmücke (Curruca curruca). Trotzdem verweilten wir hier einige Zeit zusammen mit anderen Teams und konnten ein paar Singvögel beobachten. Zusätzlich nutzten wir die Zeit auf dem Mittellandkamm, um aufs Meer zu schauen. Hierbei konnten wir exklusiv die einzige ziehende Krickente (Anas crecca) des Tages sehen. Zusätzlich zogen dann doch einige rotfüßige Seeschwalben, und eine jagende Schmarotzerraubmöwe (Stercorarius parasiticus) war ein erstes kleines Highlight. Gegen 07:00 Uhr machten wir uns dann auf in Richtung Dünenfähre, da wir uns dort dann mit einigen Limikolen sowie den Süßwasserteichen einiges an neuen und vielleicht auch mehr Arten erhofften. Das Team „Gätkes wahre Erben“ hatte den gleichen Plan wie wir und lief einige Meter vor uns in Richtung Dünenfähre: Auf einmal kam der Ruf von vorne „Kommt mal schnell, hier ist eine Balkan-Bartgrasmücke“. Da stieg der Puls, dass trotz dem kaum Singvögel da waren, eine für Deutschland seltene Grasmücke im Sanddorn an der Falmklippe auf Nahrungssuche war. So konnten wir die männliche Balkan-Bartgrasmücke (Sylvia cantillans) für kurze Zeit sehr schön beobachten. Anschließend gab es zur Stärkung einen heißen Kaffee, bevor wir nun neu motiviert auf die Dünenfähre stiegen. 

Gelbkopf-Schafstelze  Foto: E. Ballstaedt
Gelbkopf-Schafstelze Foto: E. Ballstaedt

Auf der Düne angekommen zeichnete sich jedoch ein ähnliches Bild ab wie auf der Hauptinsel: Es war ziemlich kalt, windig und es waren kaum Vögel da. Einzig und allein am Golfteich verhielt es sich ganz anders: Hier waren überall Kleinvögel und wir verbrachten eine lange Zeit am Teich. Viele Singvogelarten konnten wir an diesem Birdrace-Tag nur hier sehen. Dazu zählten z. B. Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca), Grauschnäpper (Muscicapa striata) oder Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus). Aber auch eine für Deutschland recht seltene Unterart der Schafstelze (Motacilla flava) – ein Männchen der englischen Unterart ssp. „flavissima“, auf Deutsch Gelbkopf-Schafstelze, suchte sehr zutraulich nach Nahrung. Direkt daneben gab es noch eine männliche Trauerbachstelze (Motacilla alba yarrellii) – ebenso die englische Unterart. Gerade Trauerbachstelzen sind in diesem Jahr erstaunlich viele auf Helgoland zu beobachten. So sahen wir diese Unterart bestimmt an fünf verschiedenen Orten! Außergewöhnlich war auch die hohe Anzahl von neun Schilfrohrsängern (Acrocephalus schoenobaenus). Ebenso konnten wir hier fünf frischgeschlüpfte Blässhühner (Fulica atra) beobachten – die zweite erfolgreiche Brut jemals auf Helgoland. Alles in allem lohnte sich die Düne dann doch und wir fuhren mittags recht zufrieden und mit über 70 beobachteten Arten auf die Hauptinsel zurück. Dort kamen dann im Laufe des nachmittags und abends im Südhafengelände und dem Nordostgelände nicht mehr wirklich viele Arten dazu. Trotzdem konnte unser Team bei bestem Sonnenschein noch zwei ziehende Kraniche (Grus grus) entdecken – für Helgoland immer noch eine seltene Art, auch wenn sie in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Durchs Spektiv konnten wir zusätzlich noch einen weibchenfarbigen Rotfußfalken (Falco vespertinus) sehen, der auf der Düne entdeckt wurde. Wir versuchten zwar dann mit einem zweiten Dünenbesuch das Tier noch besser zu beobachten – leider funktionierte das jedoch nicht, da der Falke vor der nun eintretenden Regenfront abzog. Diese führte zu einer Pause am frühen Abend und einem ausgiebigen Abendessen in der Pizzeria. Anschließend versuchten wir gestärkt noch alle ein Rotkehlchen (Erithacus rubecula) zu beobachten – das sollte aber an diesem Tag einfach nicht funktionieren. So schlossen wir den Tag mit insgesamt 84 beobachteten Arten ab, von denen 82 Arten durch drei oder mehr Teammitglieder gesehen wurden. Trotz den wenigen anwesenden Arten gab es einige spannende und seltene Arten zu beobachten und der Golfteich auf der Düne war definitiv das Highlight des Tages, da hier sehr viele Arten anwesend waren.

Wir bedanken uns ganz herzlich durch die Unterstützung durch die Carl Zeiss AG und den Verein Jordsand e. V. und freuen uns auf das nächste Birdrace während der Vogeltage im Oktober dieses Jahres sowie natürlich auf das DDA-Birdrace 2026!

Kontakt

Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V.

Bornkampsweg 35

22926 Ahrensburg

Tel.: 04102 32656

Email: info@jordsand.de

E-Rechnungen an: Rechnungseingang@jordsand.de


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