Anfang September fand das Einführungsseminar des Vereins Jordsand für uns neue Freiwillige statt. Im Haus der Natur in Ahrensburg sollten wir auf die wichtigen Dinge im kommenden Jahr vorbereitet werden. Wie beginnt also alles? Mit der Anreise, ist ja klar!
Sonntagabend reisen die ersten von uns an: die Insulaner (die Freiwilligen der Inseln). Auch andere Freiwillige, die einen längeren Weg haben, finden schon am Sonntag zum Treffpunkt. Montag geht es schließlich schon früh los – es gibt viel Neues zu lernen!
Um einander kennenzulernen, starten wir noch Sonntagabend mit dem besten Spiel dafür: Werwolf. Gruselmusik, Lügen und Anklagen – daraus kann nur ein gutes Team werden. Auch über die Stationen hinweg ist es uns nämlich ein Anliegen in Kontakt zu bleiben, einander besser kennenzulernen und vielleicht ja auch Freundschaften zu knüpfen. Wo sollte das auch besser gehen als hier?!
Schließlich, und das können wir mit Sicherheit sagen, könnten wir unterschiedlicher nicht sein und wollen dennoch alle das Gleiche erreichen:
• praktischen Naturschutz erleben
• das Gefühl haben, zusammen etwas erreichen zu können
• berufliche Orientierung sammeln
• Zeit mit neuen Menschen verbringen
• die Nord- und Ostseeküste im Wechsel der Jahreszeiten erleben
• lernen mit Menschen, Besucher:innen, Tourist:innen und Vollzeitarbeit umzugehen
• aktiv etwas für den Klima- und Naturschutz tun
Am Montag stehen die Ersten bereits um 7:30 Uhr auf. Sie strecken sich, reiben ihre verschlafenen Augen und ziehen sich um. Um 8:00 Uhr beginnen mit dem Frühstücksbuffet auch Gespräche, Gelächter und - ganz wichtig - werden Aufgaben für den Tag gezogen. Täglich werden Aufgaben auf einem "Los" gezogen: Nur wenn alle mithelfen, funktionieren die Abläufe – ganz wie im „richtigen“ Leben. Nur wenn alle etwas tun, können wir in gutem Miteinander etwas erreichen, wovon alle profitieren.
Und dann… geht’s auch schon los mit dem richtigen Kennenlernen: Wer arbeitet wo? Welcher Vogel wären wir? Und, nun ja, wie heißen wir denn eigentlich? Auch unsere Hauptamtlichen stellen sich alle vor. Man merkt, dass hier auf Augenhöhe gearbeitet wird und es ist schön auch mit den „Chef:innen“ lachen zu können.
Die erste Präsentation gibt uns einen Einblick in diesen schönen Seevogelschutzverein: zu Geschichte, Strukturen, Zuständigkeiten, Funktionen, Schutzgebieten und dem Leitbild des Vereins. Dann... erstmal eine Pause. Angeknüpft wird mit unseren Intentionen: Warum sind wir hier und was hat uns dazu gebracht? Es folgen Grundlagen zum FÖJ/BFD, Krankheits- und Notfallinfos, Abrechnungen etc. Es ist intensiv! Dementsprechend gibt es erstmal Mittagessen, damit es im Anschluss gestärkt mit dem Kennenlernen weitergehen kann. Die beiden Freiwilligen Sarah und Natalie, die ihren Freiwilligendienst vor Ort machen, geben uns eine Tour übers Gelände. Ein Silberreiher und auch einer der beiden Waldkäuze zeigen sich - ein raunendes Staunen gekoppelt mit Freude geht durch die Reihen. Auch die Einführung ins Monitoring und in die Vogelbestimmung sowie ein gemeinsames Abendessen dürfen nicht fehlen.
Der Dienstag startet nach dem Frühstück damit, dass wir hektisch unsere Ferngläser zusammensuchen, um zu einer gemeinsamen vogelkundlichen Exkursion aufzubrechen. Steffen, Geschäftsführer des Vereins Jordsand, zeigt uns verschiedene Singvögel, wie den Haussperling oder Buntspecht. Es kommt vor allem unter den etwas erfahreneren Vogelbeobachter:innen Freude über Baumfalke und Habicht auf. Nach drei Stunden erhalten wir noch eine kleine Einführung in die Webseite "Ornitho.de". Sie ist die Meldeplattform für alle Vogelbeobachtungen, die wir im Zuge unserer Monitoring-Aufgaben (und natürlich während unserer Freizeit) machen werden. Dann ist endlich Mittag und es gibt wieder Brötchen und Brot mit verschiedensten Aufstrichen und Obst. Darauf folgen Einführungen zu den Themen Arbeitssicherheit und Öffentlichkeitsarbeit. Nach viel Theorie freuen wir uns alle über das leckere, vegane Curry zum Abendessen.
Am Mittwoch liegen wir dank Jonathan und Tristan, unseren „Timekeepern“ des Tages, perfekt in der Zeit. Der Tag ist heute sehr interaktiv: Es gibt Übungen zu Führungen, auch dazu, wie wir uns selbst und den Verein vorstellen und wie Besucher:innen einbezogen werden können. Verschiedene Situationen werden selbstverständlich auch selbst durchgespielt. Wir gehen auch Szenarios zu schwierigen Situationen durch. Das Wichtigste ist, dass wir uns immer mitteilen und ins Gespräch mit den Hauptamtlichen gehen – gemeinsam wird man mit allem fertig! Nach dem Mittagessen befassen wir uns mit dem Thema Nachhaltigkeit, was wir darunter verstehen und was gesetzlich geregelt ist. Wir lernen mehr über verschiedene Ansätze, um eine nachhaltige Entwicklung zu fördern und verbinden die 17 Nachhaltigkeitsziele mit der Arbeit des Vereins. Zudem stellt Steffen noch Projekte des Vereins in den verschiedenen Schutzgebieten vor, z.B. das Klimahallig-Projekt. Damit ist der inhaltliche Teil der Seminartage abgeschlossen. Gemeinsam räumen wir auf, reflektieren und die ersten Freiwilligen reisen nach dem Abendessen ab. Der Abend klingt mit viel Gelächter und guten Gesprächen aus. Schön wars! Wir freuen uns zwar zurück in unsere Einsatzstellen zu fahren, aber hätten auch gerne noch mehr Zeit miteinander verbracht.