Der häufigste Brutvogel der Helgoländer Düne ist die Heringsmöwe. Der Bestand hat in den letzten Jahren zwar leicht abgenommen, immerhin brüten hier noch über 350 Paare – mit recht gutem Erfolg, sodass in Zukunft wieder auf leicht wachsende Bestände zu hoffen ist.
Die ausgewachsenen Vögel sind leicht an ihren dunkelgrauen, matten Rücken- und Flügelfedern zu erkennen, die stark mit dem leuchtenden Weiß der Hals-, Kopf und Bauchbefiederung kontrastieren. Zudem haben sie auffallend gelbe Beine, die eine Verwechslung mit z. B. der Mantelmöwe aus-schließen. Besonders gut zu beobachten sind die Heringsmöwen von Mitte März bis Mitte September, dann sitzen sie zahlreich in den Kolonien und auf den Stränden der Düne, um dem Brutgeschäft nachzugehen. Die meisten Individuen überwintern am Mittelmeer, nur selten sind sie dann auf Helgoland sehr selten.
Heringsmöwen sind reine Jäger, die niemals das Eis oder das Fischbrötchen nichtsahnender Strandbesucher*Innen stehlen würden – ihre eindrucksvollen und vielstimmigen Drohflüge unternehmen sie nur, wenn sie sich gestört fühlen.
Zwischen den deutlich häufigeren Heringsmöwen brüten noch einige Paare der Silbermöwe.
Ihr Bestand schwankt auf der Helgoländer Düne, meistens sind es ca.50 Paare. Bezeichnend
ist für die ausgewachsene Silbermöwe ihre silbrige, hellgraue Rücken- und Flügelbefiederung, sie ist weitaus heller als die der Heringsmöwe und nur mit
den auf Helgoland selteneren Mittelmeer- und Steppenmöwen zu verwechseln. Ihre Beine sind rosa bzw. fleischfarben, Kopf und Bauch sind auch rein weiß. Wie viele Vögel wechseln die Silbermöwen im Winter in ein Schlichtkleid, dann bekommen sie eine grau gestrichelte Kopfzeichnung.
Die Silbermöwe zieht im Herbst nicht in den Süden und verbringt das ganze Jahr in unseren Breiten. Somit ist die Möwe auch im Winter ein häufiger Vogel auf den
Stränden der Düne. Es ist davon auszugehen, , dass es zum Teil andere Individuen sind als diejenigen, die den Sommer auf Helgoland verbringen.
Silbermöwen sind opportunistische Allesfresser – sie nehmen, was sie kriegen können und sind bekannt dafür, unaufmerksamen Spaziergänger*innen das Mittagessen zu stehlen.
Ein weiterer typischer Bewohner der Dünen ist der Austernfischer. Sein Brutbestand lag in den letzten Jahren immer bei ca. 15 Brutpaaren.
Mit ihrem schwarzen Gefieder im Kopf-, Brust-, Rücken- und Flügelbereich, dem weißen Gefieder unterseits und dem langen knallroten Schnabel sehen
Austernfischer ein wenig aus wie Störche im Kleinformat. Das hat ihnen den Spitznamen "Halligstorch" eingebracht.
Auch er ist das ganze Jahr auf Helgoland zu beobachten, wenn auch mit eher geringen Zahlen an überwinternden Individuen. Die beste Zeit, um sie zu beobachten, ist die Brutzeit von März bis Anfang September. Dann sind sie durch ihr lautstarkes und rastloses Gemüt kaum zu übersehen und -hören. Ihr Schnabel ist eine perfekte Anpassung an den Lebensraum am Wasser: Sie können wunderbar im weichen Sandboden nach Nahrung stochern und mithilfe der zusammen-gedrückten Spitze Muscheln öffnen und verzehren.
Ein immer seltener werdender Brutvogel – nicht nur auf der Helgoländer Düne – ist der Sandregenpfeifer. In den letzten Jahren brütete nur noch ein Pärchen auf
der Düne und ein Pärchen auf der Hauptinsel. Deutschlandweit ist er als Brutvogel mittlerweile vom Aussterben bedroht. Als bodenbrütende Art, die ihre
Eier in Sand- oder Steinkuhlen auf Stränden legt, leidet er stark unter dem zunehmenden Verlust störungsfreier Lebensräume.
Sandregenpfeifer sind kleine Watvögel mit auffallend kurzem, an der Basis orangenem Schnabel. Auch die Beine sind orange gefärbt. Charakteristisch ist außerdem der schwarze Ring um den Hals und die schwarze "Maske" mit weißem Fleck auf der Stirn. Oberseits ist er graubraun gefärbt, unterseits rein weiß.
Er ist ganzjährig auf Helgoland anwesend mit etwas geringeren Zahlen an Überwinterter und einem kleinen "Peak" zur Zugzeit im Herbst. Wie bei vielen Watvögeln sind die Jungen Nestflüchter, die schon vor dem Flügge-Werden das Nest verlassen und mit den Elterntieren unterwegs sind. Sehen die Elterntiere ihren Nachwuchs in Gefahr, fangen sie an, die potenzielle Gefahrenquelle zu verleiten, indem sie die Aufmerksamkeit durch vorgetäuschte
Flugunfähigkeit oder Humpeln auf sich ziehen.
Mit schwankenden Zahlen brüten auch Eiderenten auf der Düne. In den letzten zehn Jahren mit einem Maximum von 71 Paaren 2017 und einem Minimum von 17 Paaren 2019.
Männchen und Weibchen der Eiderente unterscheiden sich im Aussehen stark voneinander – sie zeigen einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Die Männchen sind deutlich farbenfroher: Sie haben weißes Rückengefieder und weiße Armdecken, eine schwarze Unterseite und schwarze Arm- und Hand-schwingen. Der Nacken ist in einem hellen Grünton, die "Haube" schwarz und der Rest des Kopfes weiß. Charakteristisch ist für beide Geschlechter der dreieckige Schnabel, der gerade mit dem Kopf abschließt. Die Weibchen sind einfarbig braun mit dunkleren Querbändern.
Eiderenten sind zu allen Jahreszeiten in den Gewässern um Helgoland in großer Anzahl zu beobachten. Zum
Nahrungserwerb tauchen sie nach Muscheln und Krebsen am Meeresgrund, die sie im Ganzen verschlucken und deren unverdauliche Reste mithilfe ihres Muskelmagens von Verdaulichem trennen können.