Der Eissturmvogel (Fulmarus glacialis)

Der Eissturmvogel ist seit 1972 dauerhafter Brutvogel am Lummenfelsen. Bis 2005 gab es eine kontinuierliche Zunahme des Brutbestandes, der bei 121 Paaren lag. Seitdem nahm der Bestand allerdings wieder ab und betrug im Jahr 2019 nur noch38 Brutpaare im Felsen.

Sein Verbreitungsgebiet reicht vom arktischen Atlantik bis nach Südengland und Helgoland, wobei er das Land in der Regel nur zum Brüten aufsucht. Auch er ist ein ausgeprägter Hochseebewohner und exzellenter Flieger. Im Flugerkennt man ihn am besten an seinem „dicken“ Kopf und seinen steifausgestreckten Flügeln, die ihm durch flache Flügelschläge auch bei sehr starkem Wind einen guten Flug ermöglichen. Ansonsten ist er an Oberseite, Schwanz und Flügeln graumeliert gefärbt. Kopf und Unterseite hingegen haben eine helle Färbung. Kennzeichnend für diese Art sind vor allem die zwei Nasenröhren auf dem Schnabel, die zur Salzausscheidung dienen und durch Sinneszellen für einen effektiveren Flugsorgen. Die Jungvögel können diese „Nase“ auch zur Feindesabwehr nutzen, indem sie ein stinkendes Sekret ausscheiden. Sie gehören zur Familie der Röhrennasen (Procellariiformes).

Im November und Dezember steuern die ersten Eissturmvögel wieder ihren Brutfelsen an. Der Brutplatz liegt in Halbhöhlen oder Nischen. Dort treffen sie auf ihren Partner und brechen dann im Frühling gemeinsam zu einer Art „Hochzeitsflug“ aufs offene Meer („pre-laxing exodux“) auf. Nach ca. vier Wochen kehren sie wieder zum Felsen zurück und beginnen kurz darauf mit der Eiablage auf dem nackten Felsen. Sie bebrüten das Ei abwechselnd ca. 53 Tage, woraufhin die Jungen Anfang Juli schlüpfen. Etwa 50 Tage verbringen die Jungen im Nest, wo sie täglich mit vorverdautem Fisch gefüttert werden und somit rechtschnell an Gewicht zulegen. Drei Wochen bevor das Junge flügge wird, verlassen die Eltern es. Das Fett, was es angesetzt hat muss nun in Federn und Muskeln umgewandelt werden. Wenn der Jungvogel das Nest verlässt, ist er allerdings noch nicht flugfähig. Er segelt auf das Wasser und zehrt von seinen Fettreserven, bis erfliegen kann. Dabei ist der Jungvogel nicht schutzlos Prädatoren ausgeliefert. Eissturmvögel können dem Feind ein öliges Sekret entgegenspritzen, das zur Verklebung des Gefieders und somit zum Absturz führen kann.

Die ersten drei Lebensjahre halten sich die jungen Eissturmvögel hauptsächlich auf dem offenen Meer auf. Danach kann man sie zur Brutzeit auch schon vereinzelt am Brutfelsen beobachten. Allerdings fangen sie erst mit sechs bis zwölf Jahren an zu brüten. Dieser späte Brutbeginn wird aber mit einem sehr hohen Alter von teilweise über 50 Jahren ausgeglichen. Eissturmvögel ernähren sich u. a. von Aas, welches sich an der Wasseroberfläche finden.

Aus diesem Grunde verwechseln sie häufig Plastik mit richtiger Nahrung. Dies führt dazu, dass sie bei vollem Magen verhungern. Dies ist ein Grund, welcher die Abnahme der Eissturmvögel erklären kann. Auch hier spielen aber mehrere Parameter, wie bei der Dreizehenmöwe, eine Rolle. Auch hier ist die Abnahme auf Helgoland kein regionales Phänomen, sondern spiegelt den Trend im gesamten Verbreitungsgebiet wieder. Der Eissturmvogel dient aus diesem Grund auch als Indikatorart für die Plastikmüllbelastung der Nordsee. Hier unterstützen wir das entsprechende Institutionen regelmäßig mit Informationen. Mehr Informationen zudem Projekt erhalten Sie hier.

Kontakt

Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V.

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