In den meisten der Muschelkalk- und Kreidesteine, die an den Stränden der Düne auffindbar sind, befinden sich kleine Löcher bzw. Röhren.
Diese waren einmal die Wohnhöhlen von Ringelwürmern (der Gattung Polydora), die sich U-förmige Röhren in weiche Gesteine bohren und dort leben. Sie werden ca. 20 – 30 mm lang.
In Kalkfelsen können sie eine Dichte von bis zu 200.000 Individuen pro 1m² erreichen.
Neben den kleinen Wohnröhren der Ringelwürmer finden sich in manchen der Kalk- und Kreidegesteine auch größere Löcher.
Dabei handelt es sich um ehemalige Röhren der Bohrmuschel. Bohrmuscheln verfügen über eine besonders raue Schale, die sie befähigt, Löcher in weichere Gesteine zu "schleifen". In den Löchern sitzend halten sie durch Atemschläuche Kontakt zum Wasser und versorgen sich somit mit den notwendigen Nährstoffen.
Die ovalen, sehr leichten Kalkschalen sind skelettartige Auftriebskörper der Gewöhnlichen
Tintenfische (Sepia officinalis). Häufig werden sie als Schnabelwetzstein oder Nahrungsergänzungsmittel für Wellensittiche verwendet.
Der Schulp wird in verschiedensten Größen angespült. Die größten Sepien können 50 cm lang werden.
Die Gehäuse der Wellhornschnecken (Buccinum undatum) gehören zu den häufigeren Funden auf den Stränden der Düne. Die Schnecken ernähren sich sowohl von Aas als auch von selbst gejagter Beute, die sie mithilfe ihres Siphos "erschmecken" und aufspüren.
Die Eiballen werden an festem Untergrund befestigt.
Allerdings kann es bei stürmisch unruhigem Wasservorkommen, dass sie losgerissen und folglich auch angespült werden. Die Eiballen bestehen aus
hunderten einzelner Kokons, aus denen jeweils ca. dreißig kleine Schnecken schlüpfen können. Einige der Eizellen sind unbefruchtet, die den geschlüpften
Schnecken als Nahrung dienen.
Entgegen der Sage, Donnerkeile würden entstehen, wenn Blitze in den Sand einschlagen, sind diese auf der Helgoländer Düne recht häufigen Strandfunde echte Fossilien.
Es sind die fossilen Überreste sogenannter Belemniten (Kopffüßer). Diese ähnelten sehr stark den heutigen Sepien. Was wir heute in Form von Donnerkeilen am Strand finden, diente Belemniten als Ruder. Sie sind über 70 Millionen Jahre alt.
Ein wenig mehr Geduld und Glück ist für das Finden versteinerter Seeigel nötig. Unter Feuersteinen fallen sie häufig kaum durch eine andere Färbung auf, sondern nur ihre Form und Muster lassen sie als Seeigel erkennen.
Wie die Donnerkeile sind sie in den Kreideablagerungen der Nordsee enthalten und sind entsprechend auch zwischen 62 und 72 Millionen Jahre alt.
Feuersteine finden sich in allen Formen und Größen an den Stränden der Düne. Sie sind leicht zu erkennen an der häufig sehr dunklen, einheitlichen Färbung.
Feuersteine erinnern in ihren Eigenschaften fast an die von Glas – Splitter und können messerscharf sein, ihre Außenseite ist sehr glatt. Viele der Steine sind überzogen mit einer dünnen, weißen Kreideschicht.
Eine echte Besonderheit der Helgoländer Strände ist jedoch der berühmte "Helgoländer Flint": Roter Feuerstein.
Entstanden vor ca. 70 Mio. Jahren im Kreidemeer und durch die Oxidation von Eisenverbindungen zu seiner einzigartigen Färbung gekommen, ist er nach heutigem Wissensstand nur an den Stränden Helgolands zu finden – die Ursache für diese Einmaligkeit ist bisher nicht bekannt.
Geübte Steinsucher können die beliebte Ausnahmeerscheinung leicht an den Stränden der Düne finden. Der Spülsaum der Ostseite der Düne (Aade) eignet sich besonders gut für die Schatzsuche.