Auf Helgoland brütet Deutschlands einzige Hochseevogelkolonie. Die Insel bietet einen Lebensraum für Basstölpel, Eissturmvögel, Trottellummen, Tordalke und Dreizehenmöwen. Basstölpel tragen aktiv Plastikmüll in ihre Nester ein. Dies hat nicht nur negative Auswirkungen auf sie selbst, sondern auch auf die benachbarten Trottellummen und teilweise auch auf Dreizehenmöwe. Der Verein Jordsand (in Kooperation mit dem Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“, dem Forschungs- und Technologiezentrum Westküste (FTZ) der Universität Kiel sowie dem Alfred-Wegener- Institut (AWI) und der Gemeinde Helgoland) hat aus diesem Grund 2019 ein Forschungsprojekt gestartet, in dem die Auswirkungen von Plastikmüll auf Seevögel in der Deutschen Bucht untersucht werden sollen. Außerdem soll auch die Herkunft des als Nistmaterial benutzten Plastiks bestimmt werden. Bislang gibt es kaum Erkenntnisse über die Zusammensetzung und die Herkunft des Plastikmülls in Seevogelnestern und dessen Auswirkungen auf Populationsebene.
Ein Schwerpunkt der Untersuchung, die Auswirkungen und Relevanz von Plastikmüll auf Seevogelpopulationen, soll u.a. durch GPS-Besenderung, Ermittlung ganzjähriger Verstrickungsraten und durch die Entwicklung eines Populationsmodells bearbeitet werden. Ein weiteres Untersuchungsfeld widmet sich mittels Laboranalysen der Herkunft des künstlichen Nistmaterials.
Ziel des Forschungsprojektes ist es, Erkenntnisse über die Relevanz und die Auswirkungen auf Seevogelpopulationen sowie die Herkunft des künstlichen Nistmaterials zu erlangen, um Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Naturschutz zu entwickeln, die zu einer Reduktion des Plastikeintrags in die Nordsee und damit zum Schutz der Seevögel und einer geringeren Belastung der Nester mit künstlichem Material führen. Zusätzlich sollen die einzelnen Schritte mit projektspezifischen Flyern, Projektwebseite, per Social Media sowie mit der Entwicklung von Lehrmaterial begleitet werden, um das sehr sensible und aktuelle Thema in die Öffentlichkeit zu tragen.
Haben Sie weitere Fragen? Hier geht es zur Website www.basstoelpel-und-meeresmuell.de mit aktuellen und ausführlichen Informationen. Des Weiteren finden Sie hier weitere Informationen zu unserem Projekt.
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Das Projekt "Basstölpel und Meeresmüll" wird unterstützt durch die Teilnehmer*innen der Deutschen Postcode Lotterie. Wir sagen herzlichen Dank für die Förderung!